Zu Besuch in Levern

[foldergallery folder=“wp-content/uploads/HeimatVereinImages/histgebaeude“ title=“Gallery title“] Levern lässt sich natürlich am besten durch einen Besuch entdecken. Bei einem Bummel durch den historischen Ortskern lassen sich viele Details aus den vergangenen jahrhunderten entdecken. Vom Stiftshügel aus schweift der Blick zum Stemweder Berg im Norden und zum Wiehengebirge imSüden. Reizvoll ist auch die rund 150 Jahre alte Badeallee, die den Ortskern mit dem alte4n Badehaus von 1699 und dem neuen Badehaus von 1950/51 verbindet. Derzeit wird untersucht, ob die schwefelhaltigen Heilquellen wieder genutzt werden können.

In der Zwischenzeit aber möchten wir Ihnen einige der geschichtsträchtigen Gebäude vorstellen.

Das markanteste Gebäude ist die Stiftskirche, die auf der Spitze des Hügels errichtet wurde und deren Turm weit ins Land grüßt. Das gotische Kirchenschiff und der romanische Turm werden von einem barocken Turmhelm überragt. Bemerkenswerte Ausstattungs-Gegenstände sind ein barocker Altar sowie Taufständer und Kanzel sowie das gotische Kruzifix.

Architektonisch interessant ist das Gotteshaus deshalb interessant, weil es 1828 aus der Kloster- bzw. Stiftskirche und der Gemeindekirche vereinigt wurde. Aus zwei eigentlich unabhängigen Gotteshäusern wurde eines.

Neben der Kirche erhebt sich die Ende des 17. Jahrhunderts in ihrer jetzigen Form erbaute Propstei. Sie war Dienstsitz des von den Mindener Bischöfen eingesetzten Propstes zu Levern. Ihm oblag zu katholischer Zeit die Aufsicht über das Kloster. Nach der Reformation war der Propst nur noch Gerichtsherr.

Im alten, 1690 errichteten Pfarrwitwenhaus lebte Mitte des 19. Jahrhunderts Henriette Davidis. Sie arbeitete in der Küche des nahe gelegenen damaligen Postgasthofes. Viele ihrer Rezepte hat sie dort erprobt, verfeinert und niedergeschrieben. Heras kam das erste deutsche Kochbuch. „Man nehme…“ ist seitdem ein geflügeltes Wort geworden.

Im einstigen Stiftsbezirk sind bis heute alle Stiftskurien erhalten. Die Wohnhäuser der Stiftsdamen wurden nach dem Brand von 1679 im Fachwerk-Stil wiedererrichtet. Wappensteine über den Türen geben wie Visitenkarten Auskunft über die Adelsgeschlechter, die die Häuser bauen ließen.

Die Kolthoffsche Hofmahlmühle aus dem Jahr 1922 südöstlich des Ortskernes ist die kleinste Windmühle an der Westfälischen Mühlenstraße im Kreis Minden-Lübbecke. Sie wurde Anfang der 1980-er Jahre auf dem Hof Kolthoff in Niedermehnen abgebaut und auf ihrem jetzigen Platz wieder aufgebaut. Zum Ensemble gehören unter anderem auch eine historische Rossmühle und ein aus dem 17. Jahrhundert stammender alter Speicher.