Der Leverner Heimatverein besuchte das Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Dortmund. Dort wurden die Wandbehänge gezeigt, die bis 1911 in Levern den Pfarrhaussaal schmückten. Normalerweise ruhen die Behänge im Textildepot des Museums; sie wurden jetzt speziell für den Besuch aus Levern herbeigeschafft und ausgestellt. Nachforschungen zu den Teppichen hatte der langjährige Leverner Pfarrer Thomas Horst aufgenommen. Er hatte auch den Kontakt zum Museum hergestellt.
Die Besucher aus Levern konnten die Größe der drei Behänge im Format von etwa je 2,5 mal 4 Metern bestaunen sowie den guten Erhaltungszustand.
Die Gruppe aus Levern wurde von Gisela Framke, der stellvertretenden Direktorin des Hauses, und der Mitarbeiterin Elke Torspecken begrüßt und über Details aus der Geschichte informiert.
Die Behänge oder Tapisserien stellen Wald- und Parklandschaften dar mit Gestalten aus der Tierwelt. Gefertigt sind sie aus Wolle, mit überwiegender Verwendung mannigfaltiger Grün- und Blautöne. 1911 waren sie mit Zustimmung der entsprechenden kirchlichen und staatlichen Behörden an das Dortmunder Museum verkauft worden. Der Verkaufserlös in Höhe von 16 000 Mark bildete den Grundstock für die Kirchensanierung 1913/14.
Damals befanden sie sich in einem schlechten Zustand und mussten in Dortmund hergerichtet werden, wie der damalige Pfarrer Theodor Olpp in den Aufzeichnungen festhielt. Sie wurden dann dort ausgestellt in einem eigenen Saal mit dem Titel: „Louis XIV und Barock. Aus westfälischen Adelssitzen (Pfarrhaus Levern)“. Ihre Bildpostkarten waren dort verkäuflich.
Nach Ansicht des Dortmunder Museums handelt es sich um eine Lyoner Arbeit aus der Zeit Ludwigs XIV., also vom Ende des 17./ Anfang des 18.Jh. Nicht auszuschließen ist auch, dass die Behänge aus Flandern stammen, wo in derselben Zeit auch berühmte Manufakturen tätig waren.
Während des Zweiten Weltkrieges waren die Wandbehänge ausgelagert, kamen später in ein Textildepot und gelangten seither nicht mehr zur Ausstellung.