Hartmut Winkelmann folgt auf Wilhelm Bischof

Der Heimatverein Levern verabschiedet seinen langjährigen Kassenwart. Das Heimathaus braucht mehr Archivraum und weitere historische Tagebücher wurden aufgearbeitet.

Stemwede-Levern. Ende einer Ära im Heimatverein Levern: Nach Jahrzehnten im Amt wurde Wilhelm Bischof aus dem Vorstand des Heimatvereins verabschiedet. Während der Jahreshauptversammlung im Eiscafé „Alte Kantorei“ wurde Hartmut Winkelmann zu Bischofs Nachfolger gewählt.

Wilhelm Bischof hatte sich über einen sehr langen Zeitraum als Kassenwart im Heimatverein Levern engagiert. Der Vorstand dankte ihm dafür und würdigte seinen großen Einsatz. Wilhelm Bischof habe die Kassenführung immer äußerst genau wahrgenommen und dabei viele Stunden ehrenamtlich für den Verein geleistet. Dafür zollten ihm die Heimatfreunde Hochachtung. Zur Verabschiedung aus dem Amt des Kassenwartes überreichten sie ihm Blumen und ein Präsent – und  erhoben sich applaudierend für den langjährigen Kassenwart und wünschten ihm alles Gute.

Die Nachfolge von Wilhelm Bischof tritt Hartmut Winkelmann an. Winkelmann wurde einstimmig gewählt. Er hatte sich bereiterklärt, dieses Amt zu übernehmen. Dafür dankte ihm der Vorstand und hieß ihn im neuen Amt willkommen. 

Einstimmige Wiederwahl erfolgte für den Vorsitzenden Joern Spreen-Ledebur, die stellvertretende Vorsitzende Christel Bade und Geschäftsführer Kris Kallmeyer.

Der Vorstand erinnerte an die Aktivitäten des Vereins im vorigen Jahr. Joern Spreen-Ledebur dankte allen Mitgliedern des Vereins für ihr vielseitiges Engagement für den Verein und das Stiftsdorf. Dieses Engagement sei heute nicht mehr selbstverständlich.

Er würdigte das ehrenamtliche Engagement von Stemweder Heimatfreunden, die gemeinsam mit Gemeindeheimatpfleger Tobias Seeger die viel beachtete lokale Ausstellung als Ergänzung zur Ausstellung des United States Holocaust Memorial Museums „Einige waren Nachbarn“ in Wehdem erarbeitet hatten. Tobias Seeger erinnerte daran, dass der lokale Teil der Ausstellung in ein Buch überführt wird, das in den kommenden Monaten erscheinen soll. So solle der Inhalt der Ausstellung den Menschen auch künftig zugänglich gemacht werden.

Es gebe weiterhin Spenden an das Museum, sagte Heinrich Rust, Leiter des Heimathauses Levern.  Zu den gespendeten Exponaten gehörten auch Bilder des früheren Kirchenmalers Bußmann. Zudem werde dem Museum sakrale Literatur gespendet. Angesichts der nach wie vor zahlreichen Spenden von Exponaten und des vorhandenen Bestandes werde es eng im Museum. „Wir brauchen weiteren Platz, um das zu archivieren.“

Mit einer kleinen Ausstellung über die frühere jüdische Gemeinde hatte sich auch das Heimathaus Levern  im Zeitraum der Ausstellung in Wehdem eingebracht. Es habe zahlreiche interessierte Besucher gegeben, sagte Rust und bewertete die Ausstellung als einen Schwerpunkt des vorigen Jahres. Zudem hat das Heimathaus-Team weitere Tagebücher von Karl Griese erfasst, um diese Primärquelle der Zeit von 1939 bis 1948 für die Nachwelt zu erhalten. Griese schildert in seinen Tagebüchern die Kriegszeit und berichtet auch über die Kämpfe in Levern am 4. April 1945, als Nazi-Funktionäre hier schlecht ausgebildete und kaum bewaffnete junge deutsche Soldaten gegen überlegene alliierte Streitkräfte in einen sinnlosen Kampf schickten, der mit dem Tod vieler Menschen  und der teilweisen Zerstörung Leverns endete. Die nun veröffentlichten Bände befassen sich mit den Jahren 1940 bis 1942 und 1946 bis 1948.

Gut gefragt sind nach Angaben von Ingrid Hölscher vom Team Erlebnisführungen des Heimatvereins die Führungen in Levern. Dabei schlüpfen Heimatfreunde in die Rollen von Personen aus der Leverner Geschichte und bringen die mehr als 1.000-jährige Geschichte des Stiftsdorfes den Gästen näher. Sehr gut angenommen wurden die erstmals angebotenen kulinarischen Erlebnisführungen mit Einkehr im Dorf, sagte Hölscher.

Auf großes Interesse stieß während der Versammlung des Heimatvereins Levern auch der Vortrag des Mindener Stadtheimatpflegers Jürgen Sturma. Sturma befasste sich auf kurzweilige Weise mit Sagengestalten aus der Region. Mit großem Interesse hörten ihm die Heimatfreunde zu.

Zu den nächsten Veranstaltungen des Heimatvereins Levern gehört am Donnerstag, 4. April, eine Lesung aus den Tagebüchern von Karl Griese. Die Lesung mit interessanten Aufzeichnungen auch aus der unmittelbaren Nachkriegszeit beginnt um 18 Uhr im Heimathaus Levern. Dazu sind dem Heimatverein alle interessierten willkommen. Am Donnerstag, 18. April, lädt der Heimatverein alle Interessierten zum beliebten „Damennachmittag mit Männern“ ein. Beginn ist um 15 Uhr im Eiscafé „Alte Kantorei“. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmerinnen können sich auf einen kurzweiligen Vortrag mit dem langjährigen Leverner Pfarrer Thomas Horst freuen. Die Kosten für die Bewirtung trägt jeder selbst.

Engagiert für den Heimatverein Levern: Kris Kallmeyer, Wilhelm Bischof, Hartmut Winkelmann, Joern Spreen-Ledebur und Christel Bade. Foto: Heimatverein Levern